Tuer Zum Jakobgut - einfach zusammen leben
"Und wenn wir was zu Mampfen und eine Deckung haben, reicht das." 1.Tim6:8

Vorwort

Wir fassen kurz einige Prinzipien zusammen, die in unserer Gemeinschaft grundlegend sind.

Wir leben im Alltag ein stilles Leben. Unser Sinneserleben ist - wie im einleitenden Zitat bereits angeklungen ist - nicht sehr "weltlich" ausgerichtet, sondern dient einem Miteinander in seelischer Wahrhaftigkeit.

Wir kommunizieren in der Gemeinschaft und mit Gemeinschaftsmitgliedern in der Ferne großenteils; mit interessierten Menschen, die uns kennenlernen möchten ausschließlich schriftlich über Email (Erdnuss-Methode). Auf viele mag es hart wirken: Wer Schriftkommunikation zu Themen der Gemeinschaft nicht von Herzen mitlebt, der wird auch nicht in unsere Gemeinschaft passen. Erfahrungsgemäß ist es aus schriftspiritueller Perspektive* meist von großer Bedeutung, den Schritt des ausführlichen schriftlichen Kennenlernens, bevor jemand den materiellen Ort besucht und dessen Möglichkeiten zugunsten seiner seelischen Entfaltung nutzt, nicht auszulassen. (Aktueller Hinweis zur Vermeidung von Mißverständnissen: Unsere Schriftlichkeit hat nichts aber auch gar nichts mit Covid19LXXXIV-Konzepten zu tun und wurde von uns bereits vor 2019 so gewichtet wie hier ansonsten dargestellt.) Dieser Schritt ist als Eintrittspforte für unsere Erdnußgemeinschaft (mehr dazu siehe unter FAQ-Punkt 3.0) und einen späteren Besuch zu sehen - und die Bereitschaft wie erkennbare Befähigung eines Interessenten, sich darin entsprechend zu bewegen, wäre sozusagen die Eintrittskarte.
*(gemeint ist hier eine allgemeine spirituelle Dimension von schriftlicher Kommunikation, es geht bei diesem Begriff nicht um Kommunikation mit Bezug auf bestimmte spirituelle Schriften)

Interessierte sollten offen dafür sein, sich über gewohnte/erlernte Lebensmuster und Misstrauen weltlicher Orientierung hinwegzusetzen und Beweggründe für ein Leben bei uns hinterfragen zu lassen.

In den meisten Gemeinschaften sind nach unserer Beobachtung vor allem Menschen anzutreffen, die ihr Alleinsein nicht ertragen konnten und deshalb die Gesellschaft anderer suchten. Nicht allein sein können ist eine Motivation die in anderen Zusammenhängen - wie in unserer Lebensgemeinschaft - stark problematisch sein kann, wenn so orientierte Menschen in einem kontemplativen Gemeinschaftszusammenhang Gesellschaft nur suchen, um sich von sich selbst abzulenken oder ihre Gedanken und Gefühle aus einem größeren inneren Drang heraus mit jemandem zu teilen, ob derjenige im Moment will oder nicht. Natürlich muss jemand sich solchen Menschen nicht öffnen, aber Ablehnung und Zurückweisung wird von ihnen nicht selten als unfreundlich, oder gar unbarmherzig, vielleicht sogar als feindlich gewertet und entsprechend reagierend quittiert. Wer bei uns wohnen will und kann, sollte Ruhe als angenehm empfinden, nicht als etwas, das verdrängte starke innere Probleme zu Tage bringt, vor denen dann wieder innere Flucht durch Ablenkung betrieben werden möchte.

Begeisterung nur für einzelne unserer wenigen Grundsätze - insgesamt sind wir wohl eine Gemeinschaft mit vergleichsweise wenigen Regeln - oder vor allem für weltliche Möglichkeiten im Rahmen unserer Gemeinschaft reicht nicht, es muss "das ganze Grundlagenpaket" ernsthaft und freudig gewollt werden. Menschen sind in ihrer Veranlagung unterschiedlich, manche Veranlagungen beißen sich im Alltag schlichtweg zu oft. Wir haben leider erleben müssen, daß viele "Mündliche" mit einer Arroganz der Mehrheit oft überheblich und aggressiv ihre Veranlagung zur Dann-Doch-Selbstverständlichkeit zu erheben versuchen. Uns hat soetwas als Gemeinschaft schon wiederholt zurückgeworfen. Unsere Ausrichtung hat den Charakter einer bestimmten Nische im Spektrum der Gemeinschaften. In dieser Nische wollen wir daheim sein und auch Menschen seelischer Veranlagungen, die zu uns, aber nicht gut in häufig zu findende Gemeinschaftsstrukturen passen, so einen Ort des innerlich zufriedenen Miteinanders bieten.

Menü: Direktsprung zu den oft gestellten Fragen (FAQ) | Wir kommunizieren per Erdnuss-Methode

Einleitung

Wir leben in Gemeinschaft. Gemeinschaft bedeutet für uns, sich gegenseitig liebevoll zu begegnen und einander wertzuschätzen. Es bedeutet auch, den gemeinsamen Wohnraum zusammen zu gestalten und sich im Hinblick auf den Erhalt der materiellen Substanz einzubringen, mitzuwirken und auch eigene Ideen einzubringen. Die materielle Gestaltung des Lebens ist jedoch nur der Anfang unseres gemeinsamen Zusammenlebens. Vielmehr wollen wir Wahlfamilie sein. Wir wollen uns miteinander auseinandersetzen, gegenseitig unterstützen und uns im Rahmen der Ausrichtung unserer Gemeinschaft gegenseitig in unseren verschiedenen, teils auch widersprüchlichen Bedürfnissen ernst nehmen. Schlichtes Nachtlager Wahlverwandtschaft hört nicht dort auf, wo persönliche Befindlichkeiten eine Begegnung scheinbar unmöglich machen. Wie man auch in der richtigen Familie den anstrengenden Onkel nicht loswerden kann, geht es auch in einer Wahlfamilie darum, einander auszuhalten und einander liebevoll zu begegnen, auch wenn man sich teilweise persönlich fremd bleibt. Wir wollen aufrichtige Begegnung, gerade auch dann, wenn sie schwierig scheint.

An diesem Wohnprojekt sind die unterschiedlichsten Menschen beteiligt. Manche wünschen sich viel Kontakt, andere bleiben lieber für sich. Beides ist hier möglich. Die privaten Räume haben Türen, die sich abschliessen lassen. Aber man kann anklopfen und es kann aufgetan und hereingebeten werden. Es ist uns wichtig, dass die persönlichen Grenzen der Bewohner respektiert und nicht als persönliche Ablehnung verstanden werden.

Wir verhalten uns unseren Mitmenschen gegenüber so, wie auch wir uns wünschen, dass sie sich uns gegenüber verhalten. Die uns anvertraute Natur behandeln wir ebenfalls nach diesem Grundsatz und achten darauf, Lebensräume zu erhalten und nicht unseren kurzfristigen Konsumbedürfnissen zu opfern. Landwirtschaft ist möglich und erwünscht, muss jedoch diesen Grundsätzen entsprechen. Auf persönliche Eigenheiten nehmen wir Rücksicht, wir hören einander zu und wir führen Gespräche miteinander. Konflikte klären wir dialogisch. Streben nach weltlichem Ansehen und Ruhm ist nicht unser Ziel. Wir orientieren uns an inneren Werten: Altruismus, Freude, Frieden, Geduld, eine freundliche Einstellung gegenüber Anderen, Güte, Treue, Verlässlichkeit, Sanftmut, Selbstreflektiertheit. Wir sind überzeugt, dass erst Selbststärke gegenüber fleischlich ausgerichtetem Sehnen uns frei macht und die Augen öffnet für das Wesentliche.

Eine Reise nur mit mir

Ich bin über Bekannte ins Vogtland gestolpert. Da ist die Rede von Natur und Frieden und Werkeln und der Seele Raum geben. Ruhe brauchend neugierig geworden! Angefragt und offene Leute angetroffen.

Sitz im Grünen im Innenhof

Wir stellen uns schriftlich einander vor und lernen uns über email nach und nach kennen (Erdnussmethode: Es schält sich was heraus...Weiche Schale harter Kern;-)?). Sympathie für Mitschreibende stellt sich ein und die Lebensweise wird nach eingehender Erläuterung besser verstanden. Kann man euch besuchen? Chemie stimmt, geistige Ausrichtung ist ähnlich...also ja. Ich werde in einem 500 Jahre alten Bauernhof untergebracht. Bruchstein und Lehmwände. Hinter dem Hoftor ein Naturparadies. Hohes Gras, Schöllkraut blüht goldgelb, die Vögel zwitschern, Stille.

Tee in der Hand, sitze ich jeden Morgen auf der Treppe. Im Hof mümmeln Meerschweine. Ein Igel macht seine Runde. Nachbars Hühner gackern, manchmal blökt ein Schaf. Auf dem Kompostklo strahlendweißer Porzellantopf. Ich grinse und ertappe mich als Wasserverschleuderer in meinem ersten Leben.

Ofenheizung ... Kachelofen im Wohnzimmer ... Schlafgelegenheiten sind verschieden. Wandergesellen finden eine Matratze und saubere Bettwäsche. Wer länger oder öfter bleibt, hat sich eingerichtet. Für Selbstversorger ideale Bedingungen: Ställe, Scheunen, Obstwiese, Gartenland, Feld, Wald, Teiche - unberührt. Der Landbau soll gesund sein für Leute, die gesund sein wollen. So wie die Leute hier nicht verbogen werden sollen, so soll auch das Land seinen Frieden behalten dürfen. Ewiggestrige? Meine Eltern lebten so. Vater sagte, dass er dieses Leben auch besser beibehalten hätte. Er wäre dann glücklicher geworden. Grübel.

Wenn ich Lust habe, kann ich mitarbeiten beim dem, das gerade ansteht. In aller Ruhe versteht sich. Freude soll es machen. Ausruhen, wenn ich das brauche. So kann es doch nicht voran gehen, denke ich.

Nachmittags staune ich über mein Geschaffenes.

Geht also auch ohne hausgemachten Stress.

Auf dem Weg von Plauen nach Ranspach

Abends wird gekocht. Essen aus frischem Gemüse und Obst. Bürgerlich, heute wohl BIO. Wir reden, was der nächste Tag bringen kann und was wir uns wünschen. Still wird es, nachdem sich zurück gezogen wird. Jeder dahin, wohin es ihn zieht.

Während mein Tee zieht, sitze ich auf der Treppe. Die Farben werden matt, klarer Sternenhimmel. Fliederduft. Geräusche der Nachttiere. Wenige gute Worte mit einer Bewohnerin. Schweigen. Frieden.

Stadtleben

Von klein auf sah ich, wie sich Menschen um mich herum zu einem großen Teil ihrer Lebenszeit damit beschäftigten Geld zu bekommen und sich dafür in Strukturen hineinziehen zu lassen, durch die sie dann auf verschiedene Arten auch menschlich mehr und mehr geprägt wurden. Das fand ich lange schade, weil ich gerne mehr und tiefer mit diesen Menschen zusammengelebt hätte. Als es an der Zeit war, entschied ich mich bessere Prioritäten in meinem Leben zu setzen.

Als Lebenssinn erkannte ich für mich geistiges Sein, ein Wachsen in diesem für mich in der Stille, aber auch in einem umfeldnahen unaufdringlichen Zusammenleben, sensibel im Umgang aber zugleich auch mit in Selbststärke gefestigten und darin zu echter Begegnung erst intensiv fähigen Menschen. Nicht so nah, wie es in den meisten alternativen Gemeinschaften bevorzugt wird, mehr wie ich es mir in einem Kloster vorstellen würde ohne das was an durchorganisierten Klöstern nervt, in das zu gehen ursprünglich einmal den persönlichen Zweck gehabt haben sollte, die eigene Lebenszeit nicht mit unnützem weltlichen Streben zu vergeuden, sich davon auch über einfache Nahrung und Witterungsschutz als abhängig zu erleben (= in sich nicht selbststark zu sein) und dabei menschliche Lebensqualität zu vernachlässigen. Solche Vernachlässigung, innere Verwahrlosung erlebte ich in meinem Herkunftsumfeld. Dort fand ich gar keine Menschen, die nicht wesentliche Teile ihrer Lebenszeit auf Dinge verwendeten, die ich unbedeutend fand. Die aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu diesen Strukturen, die nicht auf menschliches Glück ausgerichtet waren, sondern auf Geldgewinn oder ähnliches, anscheinend auch nie tiefergehende Ruhe fanden, sich mit Themen des echten Lebens zu beschäftigen, denn solche äußere Geschäftigkeit macht dazu zu etlichen Teilen oft unfähig.

Blick von unserem Land

Diese Menschheit wirkte auf mich als fern des eigentlichen Lebenssinns und ich wollte nicht mit ihnen vegetieren, quasi als Fremdkörper unter ihnen. Wenn ich wenigstens ein äußerlich ruhiges Leben für mich wollte, dann war es für mich attraktiv einen Ort zu finden, an dem ich sein konnte ohne in solche Strukturen gedrängt zu werden, weil stetig Summen an Geld erforderlich wären, um selbst ein Dach über dem Kopf zu unterhalten, in dem auch mit relativ großer Sicherheit lange verweilt werden kann, möglichst Jahre oder für immer. In dem Stadthaus, in dem ähnliche Konditionen gelten wie im Jakobgut, war dies gegeben. Das wenige, was ich z.B. für Nahrung ausgeben würde, schien mir am besten durch einen Minijob erwirtschaftet zu werden, da diese nach meiner Einschätzung relativ wenig am durch mich gegebenen kleinen Finger ziehen. 15 Stunden deutscher Mindestlohn reichen für mich eigentlich. Nix Bio und so weiter, das ist für mich nicht so bedeutend, denn ich betrachte dieses irdische Dasein nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel zum rein Geistigen hin, zu einem gemeinsamem Sein davon ausgehend.

Sehr entgegen kam mir auch die Festlegung des Jakobgutkosmos auf schriftliche Erdnußkommunikation. So wie sie "schnelllebige" Leute oft zur Raserei bringt, ist sie nebenbei auch mein Bollwerk gegen Neubewohner solcher Konstitution, mit denen ich wahrscheinlich nicht entspannt, entzerrt, in tiefatmiger Weite und leichter Selbststärke ("Hochsensibilität" ohne "Empfinden des situativen Ausgeliefertseins") zusammen leben würde. ;)

Ich möchte Menschen um mich erleben, die möglichst sehend leben, leicht ansprechbar sind, von Dingen innerer Lebendigkeit, überhaupt dem Kosmos des inneren Lebens, wissen, manches von ihnen erfahren haben, da sie das Leben schätzen, das ihr unmittelbarstes Sein am stärksten ausmacht. Menschen, die weder materiellem Statusunfug nachjagen, "Bequemlichkeiten", die letztendlich dem Leben kaum dienen, auch nicht esoterischen Egotrips verfallen sind (zumeist dreht es sich für dem "Erwachten" ausschließlich um das eigene Wohlbefinden, andere Menschen sind kaum mehr als Mittel zu diesem Konsumzweck etwas anderer Spielart).

An den alten Gebäuden baue ich gerne ab und an mit, eigentlich gefällt es mir, daß immer etwas solcher Art sinnvoll getan werden kann, wenn ich Lust darauf habe. In der Hinsicht ist das Stadthaus auch vom Zustand sowas wie ein besetztes Haus, nur daß uns keiner rauswerfen kann, weil wir es unbefristet legal nutzen. Echt schön. :)

Es grüßt euch Lann Mustermann

Projektdaten

- Aktueller Status: Offen für neue Bewohner
- Jahrzehntelange Projektgeschichte
- Vierseithof, alter Obstgarten, 4ha Acker/Weide/Brache, 2ha Wald
- Lage am Ortsrand von Ranspach im Vogtland (ca. 250 Einwohner), Waren des täglichen Bedarfs, Ärzte, etc. in 2-3km Entfernung in Pausa und Mühltroff, Bahnanbindung in Pausa (3km) und Schönberg/Vogtl. (4km), nächstgrößere Städte sind Plauen (15km) und Hof in Bayern (30km), schwache Mobilfunkleistung, normales Kabel-DSL
- Projektwohnung in Plauen für gelegentliche Stadtaufenthalte oder Wohnen in befreundetem WG-Haus in Plauen und dann und wann auf dem Gut mitmachen
- Sanft hügelige gut fahrradtaugliche Landschaft, Dorf liegt in einer Senke, landwirtschaftliche Flächen um das Dorf, dahinter größere Wälder, auf Hügelkuppen schöne Weitsichten bei Höhendifferenzen von bis zu 100m, lehmbautauglicher Lehmboden mit Schiefer als Muttergestein

Projektziele

- Mit Menschen zusammenleben, die gut mit mir umgehen und ebenso selbst gut mit ihnen umzugehen (Orientierung: Altruismus, Freude, Frieden, Geduld, innerlich freundliche Einstellung gegenüber anderen, Gütigkeit, Treue, Verlässlichkeit, Sanftmut, Selbstreflektiertheit, Selbststärke gegenüber Weltlichem)
- Interessierten verschiedene Möglichkeiten für ein selbstbestimmteres, wacheres, freieres Leben zur Verfügung stellen zu können. Möglicherweise vorhandene Bedürfnisse an persönlicher Rechtssicherheit sind direkt anzusprechen und werden individuell vereinbart
- Diese Möglichkeiten im Alltag zu nutzen

Unsere Wege der Umsetzung

- Möglichst wenig Zwang innerhalb der Gemeinschaft ("Je schlechter ein Volk ist, desto mehr Gesetze braucht es"), wie auch möglichst wenig Zwang zu Gemeinschaft (kein generell allgemeinverbindlicher Tagesrhytmus, skeptische Einstellung gegenüber "Ritualen"), flexible Entscheidungsstrukturen
- Keine verpflichtende Gütergemeinschaft, keine Zwangsdarlehen, kein Erwerb von Genossenschaftsanteilen, Regierecht über freiwillig eingebrachte persönliche Ressourcen
- Abstecken seperater überwiegend seit einigen Jahren brachliegender Flächen auch von über 1000qm zur selbst geplanten ökologischen Bewirtschaftung möglich
- Ein Anteil am Erhalt der Gebäude wird bei uns standardmässig in Form von Arbeitsleistung erbracht. Auf Wunsch kannst du dich auch mit Devisen (Geld, etc.; prinzipiell sozialhilfeverträglich) freikaufen. "Süchtige" (illegale Drogen, Alkohol, Tabak) leisten ihren Anteil an der Gebäudeerhaltung verpflichtend mittels Devisen
- Man kann uns ergänzend zu den anderen Zielen auch als sehr individuelles Meditationshaus betrachten. Was wir dabei weniger mögen sind Manager, die hier "auftanken" möchten, um danach ihr Leben genauso wertlos fortzuführen wie vorher

Ökonomische Projektphilosophie

Ziel unserer Projektwirtschaft ist die dauerhafte Reduktion von Abhängigkeiten. Wir möchten die nachhaltige Möglichkeit für individuell freies Leben möglichst "preiswert" machen. Natürlich bekommen viele Menschen gerne etwas geschenkt, doch auf Zwang basierende Sozialstrukturen sind ebenfalls Abhängigkeiten. Einfachheit wie Minimalismus passen an sich nicht gut mit üppigen Sozialstrukturen zusammen. Grundsätzlich gehen wir von einer Eigenverantwortlichkeit des Menschen für sein persönliches Wirtschaften aus, was auch individuelle Härten einschließt. Wir sehen individuelle Barmherzigkeit sehr positiv, jedoch nicht in einer aufgezwungenen entfremdeten Weise. Aus diesem Grund bedienen wir uns auch intern ökonomischer Anreize, die den faktischen Betriebsaufwand bestimmter Wirtschaftsbereiche des Projekts deutlich bleiben lassen.

Platz für Selbstversorger, Minimalisten, Sucher des Wesentlichen und mehr

Jeder von uns trägt eine Vorstellung von Paradies mit sich herum und wird von ihr wie einem sicheren Wissen getragen.

Obstgarten Als paradiesisch empfinden wir eine Umgebung, wenn unser Inneres angekommen ist ... dort wo es sein darf wie es ist, tun kann was es will und braucht ... und angenommen wird. Und dennoch fürchten wir oft, diese Vorstellung zu äußern, weil wir bestenfalls für hoffnungslose oder weltfremde Romantiker gehalten werden. Nun sagt der Volksmund uns, dass wir nicht allein auf der Welt sind, was sowohl Versprechen als auch Hindernis sein kann, sich vollständig auszuleben.

Aber auch da, wo es gründlich schief geht, hält sich der Glaube daran, dass eine Gemeinschaft gefunden werden kann, die gelingt. Und das ist doch eine gute Ausgangssituation!

Bei der Talsperre Zeulenroda

In alten Texten wird uns ein Heim im Himmel versprochen, weil dort eine Wohnung für uns bereitet sei. Das finden viele zu hoch aufgehängt. Weil es uns so weit weg erscheint vergessen wir oft, dass wir schon hier mitten in dieser Welt ein himmliches Heim begründen können. Jedenfalls sollten wir wenigstens den Versuch wagen!

Eine Wohnung ist ein ganz privater Platz in einem Haus, in welches jedermann einziehen könnte aber der jeweilige private Raum nur für den einzelnen Bewohner reserviert ist. Bei diesem Haus handelt es sich nicht um einen gewerblich oder industriell ausgerichteten Bau, keinen Stall, kein Warenhaus, nicht um einen Messestand, nicht um einen Präsentationspavillon ...

Einfach schöner Wohnen „darf“ man dort.

Die privaten Räume sind durch Mauern von den Wohnungen der anderen Mitbewohner abgegrenzt, aber alle haben Türen, durch die man schreiten darf, wenn angeklopft, aufgetan und zum Besuch eingeladen wird. Auf den Fluren und in den Gemeinschaftsräumen trifft sich, wer mit ein Ander sein will, kann reden oder schweigen oder die Werke seiner Hände und seines Geistes teilen mit anderen Bewohnern und sich an seinen Werken erkennen lassen.

Achtung und Ehrerbietung vor dem Schöpfer und der Schöpfung wollen in Sanftmut gelebt werden. Und auch für Menschen, denen der Schöpfer nichts sagt, ist eine Wohnung vorhanden, wenn sie einziehen möchten. Wir wollen nicht nebeneinander sondern miteinander leben und füreinander da sein, wenn es nötig ist.

Die Türen zu unseren Wohnungen stehen offen zum Einzug!

Sie und du und Ihr seid herzlich eingeladen.

Die Jakobgutgemeinschaft

Dir ist das hier alles zu schwammig? Wir sind gespannt auf deine Ideen. Schreib uns, was du vorhast. Vielleicht gefällt es uns: kontakt(ät)jakobgut.de
Öffentliche Kontaktmöglichkeit: http://forum.oadien.de

Worte der Oadier im Jakobgut

Was ist das eigentlich, das wir hier im Jakobgut machen? Gar nicht so leicht zu beschreiben. Da sich immer mal wieder manche mit Blick auf uns an klösterliches Leben erinnert fühlten, könnte man uns vielleicht tatsächlich als eine Art Orden betrachten. Einen Orden, in dem es keine Ordenregeln oder militärähnlichen Hierarchien gibt, wie man es sonst kennt und in dem auch übliche rituelle Gewohnheiten vieler christlicher Orden von Uniform bis Tagesplanung keine Rolle spielen. Um mit hier zusammen mit Oadiern zu leben, braucht man wie auf der restlichen Homepage erwähnt auch nicht religiös oder christlich sein und das war bei uns auch noch nie anders. Es ginge in diesem Gedankenmodell eines oadischen Ordens um das Leben der bereits genannten Werte gemäß des Neuen Testaments.

Grußwort von den "Zellen der Liebe"

Auf dem Weg von Waldfrieden nach RanspachViel ist schon gesagt worden zu den Fragen des Lebens von Liebe, über gegenseitige Liebe, Freundschaften, Vertrauen unter Menschen, das tiefer werden darf, auch über schöne Worte wie Freiheit und auch dazu, dass andere Wege des gelebten Miteinanders unter Menschen so wichtig sind.
Das Leben und das Tun dieser zuerst einmal leeren Begriffe ist an der Reihe!
Ein neues und anderes Miteinander muss kommen!
Dazu müssen Menschen nicht in jedem Fall im selben Haus wohnen.
Aber gerade dies bietet besondere Chancen, neue Wege auf den Sektoren "Begegnungen" und "Beziehungen" zu wagen und lernen zu können.
Freilich auch eigentümliche neue Risiken, die alles schneller zerbrechen lassen, als es richtig angefangen hat.
So braucht es Freiräume, wie der einzelne Mensch sie benötigt. Und ein Miteinander auf Augenhöhe und "irgendeine ziemlich starke Kraft", die das und diejenigen verbinden kann, die sich sonst schneller wieder vom jeweils anderen trennen, als man es zuerst erahnt.
Ein anderes Miteinander im Jakobgut.
Nicht unter perfekten Menschen - stattdessen genau das Gegenteil:
Unter sehnsuchtsvollen Menschen (fast) aller Art, die schwächer sind und sein dürfen, als sie zu sein scheinen.
Ein neues Leben in ganz anderen Formen des Miteinanders - genau das ist ein Potenzial, das im Jakobgut steckt. Gerne erinnere ich mich an die Besuche, den ich dort mit meiner Frau und unseren Kindern machen durfte.
Sehr gerne hoffe ich auf das große Potenzial und auf Menschen, die mitmachen.
Auch ich und wir machen (wenn auch meistens aus der Ferne) gerne mit und tragen das Jakobgut von ganzem Herzen mit! 1000 gute Wünsche und mehr als das!
Ich persönlich wünsche Euch (und mir) ganz besonders Folgendes für das Jakobgut:
Dass etwas wächst, wo zwischen kleinen und wirklich schwachen Menschen (wie z.B ich einer bin) etwas wächst, ein Leben und Tun gut, fest gegründet wird und lebendig wächst, das als tiefe und offene und einladende Liebe und als Raum echter Freundschaft unter Unterschiedlichen mit vollem Recht bezeichnet werden kann.

Eurer Thomas Thiele
Gründer und Begleiter des Projektes Zellen der Liebe
(und evangelisch-lutherischer Christ "der ziemlich anderen Art")
aus Spiegelau im Bayerischen Wald


Das Jakobgut Oft gestellte Fragen - Frequently Asked Questions (FAQ)

Allgemeine Fragen zu den Projekten
Gegebenheiten in und an den Häusern
Zusammenleben
Finanzen

Allgemeine Fragen zu den Projekten

1.1. Ihr schreibt, ihr seid Selbstversorger. Was versteht ihr unter Selbstversorgung? Was passiert mit ungenutzten Flächen?

Unser Hauptziel ist innere Zufriedenheit. Wir richten unser Tun nach diesem Ziel aus. Dies bedeutet, dass wir materielle Selbstversorgung diesem Streben nach innerer Zufriedenheit unterordnen. Selbstversorgung verstehen wir als grundlegendes Konzept, das möglichst viele Aspekte des menschlichen Seins durchzieht. Dies bezieht sich einerseits auf Selbstversorgung der Gemeinschaft mit Nahrungsmitteln. Landwirtschaft nach ökologischen Prinzipien ist im Gutshof möglich. Auch andere Bedürfnisse des täglichen Bedarfs können auf Wunsch selbst gestillt werden, so kann zum Beispiel Kleidung selbst hergestellt werden, es können Holz- und Bauarbeiten selbständig durchgeführt werden. Unser Verständnis von Selbstversorgung bezieht sich andererseits auch auf die geistig-seelische Ebene. Wir wollen genügsam leben, wir wollen uns von Abhängigkeiten befreien, die wir nicht nur auf der Substanzenebene, sondern auch auf der individuellen und gesellschaftlichen Ebene erkennen. Wir wollen erkennen, was uns nicht gut tut. Wir wollen füreinander sorgen, uns aber auch in der Gesellschaft einbringen, in Bereichen, in denen wir dies als sinnvoll erachten und in einer Weise, in der wir unsere Bedürfnisse nach innerer Reinheit nicht verletzt sehen.

Flächen, die derzeit nicht genutzt werden, liegen brach. Sie werden nicht für konventionelle Landwirtschaft verpachtet. Die Böden sind ausgeruht, die Schichtung weitgehend wiederhergestellt. Auf diesen ungenutzten Flächen wächst derzeit, was von selbst darauf wachsen möchte.

Küche 1.2. Welche Wertvorstellungen lebt ihr?

Wir wollen gut miteinander umgehen und orientieren uns an den Werten Altruismus, Freude, Frieden, Geduld, innerlich freundliche Einstellung gegenüber anderen, Gütigkeit, Treue, Verlässlichkeit, Sanftmut, Selbstreflektiertheit, Selbststärke gegenüber Weltlichem. Nicht jeder Mensch überall auf der Erde muß diese Werteausrichtung sinnvoll finden. Wer mit uns leben will, der muß diese Werte aber für sich selbst als gut empfinden und nicht als Einschränkung im Sinne lästiger Regeln begreifen.

Wir achten meist weniger auf äußerliche Erscheinungsbilder und erlerntes, lebensarmes Imponiergehabe, sondern eher auf lebendige Ausgeglichenheit und Wachheit ihrer Mitmenschen und in ihnen selbst. "Ausgeglichenheit" kann im Zusammenhang mit dem Jakobgut-Wert der "Selbststärke" gesehen werden. Es hat mit einer gewissen Stabilität in sich selbst zu tun, aber meint nicht alles, was Menschen möglicherweise so unter "Stabilität" betrachten. Manche Menschen finden es z.B. bestimmt "stabil", wenn ein Mensch verschlossen, unzugänglich ist, starr etwas durchdrückt. Das nennt man wohl auch "Durchsetzungsfähigkeit". Zur "Wachheit" würde das allerdings nicht gut passen. Diese "Wachheit" ist z.B. gerade auch eine Bereitschaft, auf andere einzugehen, zu sehen, was mit ihnen ist, statt fixiert auf irgendwelche eigenen Vorhaben ellenbogenintensiv "durchzumaschieren". Dabei wiederum finden immer wieder Deutsche oadische Direktheit "rücksichtslos" und "verletzend". Diese Direktheit ist jedoch eigentlich eine, die sich schlichtweg unverblümt zeigt, keine die anderen etwas entgegenschleudern will, oder gar um etwas beim anderen manipulativ zu bewirken, das wieder von einem selbst als erstrebenswert empfunden würde. Es geht an sich nicht um "soziale Geflechte", wenn ein Oadier sich offen und direkt äußert. Es geht um Begegnung von für sich stehenden Individuen. Sich zu begegnen ist ein hohes Ideal. Das hat eher etwas damit zu tun, was manche heute vielleicht als "Achtsamkeit" bezeichnen würden? Sehen was ist. Sich darauf beziehen was ist.

1.3. Welche Projekte gibt es? Wie kann ich in den einzelnen Projekten mitwirken?

Wir bewohnen zwei Lebensorte, einer liegt ländlich in einem Gutshaus, dem Jakobgut, der andere liegt in relativer Zentrumsnähe in der Stadt Plauen, der fünftgrößten Stadt Sachsens, unweit der bayerischen Landesgrenze. Wir möchten an beiden Orten gemeinschaftlich zusammenleben. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass von Bewohnern an beiden Orten gelebt werden kann. Bewohner, die im Gut leben, können sich auf Wunsch auch für längere Zeit im Stadthaus einquartieren. Ebenso können sich Bewohner des Stadthauses bei Interesse im Gutshaus einquartieren, sofern zu der Zeit genügend Wohnraum im Gutshaus vorhanden ist. Es kann also sein, dass Stadthausbewohner im Gut keinen persönlichen Wohnraum haben können, sondern Räume abwechslungsweise nutzen müssen.

Mit uns zusammen kannst du ein selbstbestimmteres, wacheres, freieres Leben führen. Es ist ausdrücklich gewünscht, sich aktiv mit eigenen Ideen zur Gestaltung des Zusammenlebens und des Lebensraumes einzubringen. Im Jakobgut ist Landwirtschaft nach ökologischen Prinzipien möglich, gegebenenfalls kann auch ein Stück Land in Absprache abgesteckt und bebaut werden. Wenn du möchtest, kannst du von unserer Seite her auch zeitweise oder dauerhaft direkt bei dem durch dich abgesteckten Land in einem Zelt, einer Hütte oder einem Bauwagen leben.

1.4. Wie hängen die einzelnen Projekte zusammen?

Im Stadthaus gibt es Wohnraum, der von Bewohnern des Jakobguts auf Wunsch während Stadtaufenthalten genutzt werden kann. Auch längere Stadtaufenthalte sind auf diese Weise möglich. Ebenso können Stadtbewohner auf Wunsch längere Aufenthalte im Gut einlegen, hier kann jedoch bei Wohnraumknappheit nicht garantiert werden, dass jeder ein eigenes Zimmer erhält.

1.5. Muss ich definitiv entscheiden, wo ich mitwirken will oder kann ich mich auch in mehreren Projekthäusern engagieren?

Engagement in beiden Projekthäusern ist möglich und erwünscht. Mitwirkung in lediglich einem Projekt ist ebenso möglich.

1.6. In welchem Umfeld sind die Projekte angesiedelt (Stadt, Land, Park, Wasserfläche)?

Im Sommer erfrischen sich Einheimische und Gäste des Jakobguts in einem landschaftlich schön gelegenen Freibad. Das Dorf durchströmt ein Bach und im Dorf wie auch in der Umgebung bezaubern verschlungene flache Hügeltäler mit natürlichen Teichen, die Angler, Schwimmer und viele Tierarten anziehen. Einige externe Links: Heilquellen, Teichbiotop
Das Stadthaus thront in der Nähe des Zentrums auf einer baumbestandenen Anhöhe und gibt einen weiten Blick über die Stadt auf Hügeln frei. Nahe des Zentrums fließt die Weiße Elster, an deren Ufer nahe des Stadtbades ein Lokal mit Sandstrand zum Seelenbaumeln einlädt. Auf einem schönen Uferweg bereiten Spazieren und Fahrradfahren angenehmes Vergnügen. Einkaufszentren, Altstadt mit Veranstaltungshöfen, Schloss und hängende Gärten, die ihrem alten Glanz entgegen träumen, sind gut zu Fuß zu erreichen.
In vielen Winkeln besinnt sich die Stadt auf die kunsthanderklichen Fähigkeiten ihrer Menschen. Es ist ein spannendes Umfeld, in welchem das Stadthaus zur Mitgestaltung einlädt. Ruhige Bürgerlichkeit in Gründerzeithäusern ist gleichermaßen zu finden wie eine alternative Szene, die Spannung ins Viertel bringt, Handwerksbetriebe schaffen wirtschaftliches Leben in kurzer Entfernung und hübsche Häuser, an denen der Zahn der Zeit knabberte, träumen im Dornröschenschlaf von ihrer Wiederbelebung.

1.7. Ist gemeinschaftliche Selbstverwaltung möglich?

Gemeinschaftliche Selbstverwaltung ist bei Interesse möglich. Dafür muss auch die Bereitschaft bestehen, Verantwortung zu übernehmen. Bislang hat die Erfahrung gezeigt, dass seitens der Bewohner zu wenig Interesse an formaler Selbstverwaltung besteht.

1.8. Kann ich auch Teil eurer Gemeinschaft werden, wenn ich an mehreren Orten lebe und nur manchmal da wäre? Was passiert dann mit meinen Sachen?

Es ist möglich z.B. jeweils im Wechsel einige Zeit bei uns zu leben und einige Zeit woanders. Dies ist Sache individueller Absprachen. Gleiches gilt für die Frage nach Stauraum oder einem festen Zimmer ohne Zugang für andere auch in Zeiten der Abwesenheit und den entsprechenden Gegenleistungen dafür.

1.9. Kann ich bei Interesse einfach mal vorbeikommen?

Wir möchten, daß sich Interessenten zuerst per Email an kontakt(ät)jakobgut.de melden. Diese Email leiten wir dann intern weiter, so hat jeder von uns ersteinmal den gleichen Informationsstand und kann dann darauf eingehen. Viele Leute wollen gerne mal spontan vorbeikommen, um herumzuschauen, leibsinnliche Eindrücke sammeln und oft ihr Herz auszuschütten. In vielen Lebensgemeinschaften, Klostern und Kommunen ist der Umgang mit Besuchern eine kontrovers diskutierte Frage. Besonders Bewohner, die sich öfter um Besucher kümmern wissen auch wieviel Energie und Zeit Besuche oft fordern. Den meisten Besuchern dürften diese Umstände kaum bewußt sein. Manche Bewohner fühlen sich gestört, wenn ständig Fremde in ihrem Lebensraum herumlaufen, auch wenn sie gerade für sich sein wollen. Viele Gemeinschaften haben daher bestimmte Besuchszeiten eingeführt. Wir haben derzeit keine allgemeinen Besuchszeiten zu denen Interessierte ohne vorherige Anmeldung vorbeikommen können. Wie im Vorwort der Seite erwähnt ist für uns der erste Schritt einer irgendwie gearteten Beteiligung an unserer Erdnußgemeinschaft (siehe Punkt 3.0) ein ausführliches schriftliches Kennenlernen, denn unsere Gemeinschaft basiert auf dieser Ebene der seelisch-geistigen statt leibsinnlich beherrschten Begegnung.

Gegebenheiten in und an den Häusern

2.1. Was ist an Infrastruktur in den Häusern vorhanden? Gibt es fliessend Wasser? Womit wird geheizt? Wie sieht es mit Toiletten aus?

Die Haustechnik in unseren Häusern ist in der Regel einfach gehalten. Im Stadthaus gibt es in Teilen fliessend Warm- und Kaltwasser. Im Gut wird Warmwasser in der Regel selbst mit einem Festbrennstoff-Ofen hergestellt. Die Toilette im Gut befindet sich ausserhalb in der Nähe des Gebäudes. Es ist ein Kompostklo direkt am Gebäude geplant.
Die Heizung in beiden Gebäuden erfolgt individuell im Zimmer mittels eines Holz-, bzw. Kohleofens. Im Stadthaus ist das Verlegen einer Zentralheizung in Teilen des Gebäudes angedacht, aber bislang nicht umgesetzt.

Wohnzimmer 2.2. Wie sind die einzelnen Zimmer ausgestattet?

Die Ausstattung der einzelnen Zimmer ist in der Regel einfach. Individuelle Anpassungen sind für Daueraufenthalter möglich, sprich uns am Besten auf deine Wünsche an. Für kürzere Schnupperaufenthalte sind Matratzen oder auch einfach ausgestattete Gästezimmer vorhanden, wenn du hier einziehen möchtest, kannst du deine eigenen Möbel und Gegenstände mitbringen.

2.3. Ich habe konkrete Ideen, wie meine privaten Räume aussehen sollen. Kann ich diese bei euch umsetzen?

Du kannst dein Zimmer nach Belieben dekorieren. Wenn du Renovationsarbeiten durchführen möchtest, dann musst du dich mit uns absprechen.

2.4. Ich halte Tiere. Kann ich diese mitbringen? Was muss ich dabei berücksichtigen?

Haustiere sind an sich erlaubt, lediglich das Halten von Hunden hat sich im Zusammenleben mit anderen Haustieren und auch darüber hinaus als problematisch herausgestellt. Im Gutshaus sind Hunde nicht erlaubt. Denkbar ist es, Hunde auf dem Land jenseits des Gartenzauns zu halten und sie nicht zum Haus mitzunehmen. Bei Interesse zeigen wir dir gerne, bis wo der Hund sich bewegen kann.

2.5. Ich bin Raucher. Ist das in euren Gebäuden erlaubt?

Nein, bei uns können nur Nichtraucher einziehen und auch Besuchern und Gästen ist das Rauchen nicht gestattet.

2.6. Kann ich nach meinen Vorstellungen renovieren oder muss ich mich an Vorgaben zur Erhaltung der Vermögenswerte halten?

Grundsätzlich kannst du nach Absprache deine Vorstellungen bei Renovationsarbeiten umsetzen. Du musst jedoch beachten, dass baubiologische Kriterien im Gut eine grosse und im Stadthaus eine nennenwerte Rolle spielen. Am besten besprichst du deine Ideen mit uns und wir schauen, was sich wie umsetzen lässt.

2.7. Habt ihr Zentralheizung?Wohnzimmer

Viele Deutsche sind heute Zentralheizung als Standard gewohnt. Da für uns ein wichtiger Ansatz ist bei Interesse auch geldfreies Wohnen zu ermöglichen, bevorzugen wir derzeit in allen von uns genutzten Räumen Öfen, die z.B. mit Holz befeuert werden können und wie hier anderswo schon zu lesen war: Wir haben eigenen Wald in dem auch immer mal ein wenig Restholz abfällt. Wir brauchen also auch keine Pressholzbriketts aus osteuropäischen Urwäldern im Supermarkt kaufen. Die meisten Zentralheizungen lösen Bedarf an erheblichen Geldsummen für gekauftes Gas, Öl und dergleichen mehr aus. Das passt ganz und gar nicht zu diesem Ziel. Und auch bei zentralen Holzvergaserkesseln, die oft einen eigenen Raum belegen, hat man ein großes System mit Betriebsverlusten, das es schwieriger macht geldfrei lebende Bewohner reibungslos einzubeziehen, die sich irgendwo günstig ein paar Kubikmeter Brennholz im Jahr besorgen, um damit ihr Zimmer zu heizen. Zentralheizungen sind im Tagesbetrieb relativ intransparent, denn ihnen fehlt die unmittelbare Rückkopplung zum Menschen über den zimmeraktuellen Energieverbrauch. Man sieht im Gegensatz zu der Situation des Heizens durch Material, das man selbst in einen Ofen steckt, eigentlich gar nicht wieviel Energie man gerade verbraucht. Daher sind Zentralheizungen nach unserer Erfahrung faktisch unbeachtet irgendwelcher technischer Effizienzwerte aus dem Labor ganz allgemein Ressourcenfresser. Und nicht zuletzt macht ein Ofen im Zimmer ganz einfach eine ganz andere Wärme, die Raumluft trocknet nicht aus und so weiter.

Zusammenleben

3.0. Erdnußgemeinschaft

Wieviele Leute wohnen in unserer Gemeinschaft? Soetwas wird gerne gefragt. Aber nicht jeder ist immer an einem unserer Lebensorte körperlich anwesend. Mancher steht der Idee näher als andere vorübergehend örtliche Mitbewohner und war noch nie körperlich anwesend. Die Realität, die sich in unserer Gemeinschaft über die Jahre entwickelt hat ist der Umstand, daß wir eine Gemeinschaft sind, die zuerst von geistiger Verbundenheit ausgemacht wird. Wer Teil unserer "Erdnußgemeinschaft" werden will, der muß im Grunde überhaupt nicht bei uns einziehen wollen. Es kann auch jemand sein, der die Idee wundervoll findet solche Wohnmöglichkeiten auszubauen und zu erhalten. Jemand, der sich uns nahe findet und an unserem Leben teilhaben mag. Wenn schriftliche Kommunikation nicht mit einem Ziel unternommen wird, um zu einem Ergebnis zu gelangen, dann kann sie zu einem Fluß werden, der einem im Leben begleitet, egal wo man körperlich auch sein mag.

Wir stellen immer wieder fest, daß u.a. Deutsche sich sehr schwer damit tun zu verstehen, was denn das mit der "Erdnussmethode" auf sich hat, was das wirklich bedeutet. Viele äußern, sofern sie bei offen artikulierter Skepsis ankommen, es sei ja so, daß man nur mal kurz mit Leuten in einem Raum sein müsse und dabei mehr erfahre als während langer schriftlicher Kommunikation.

Wie kommt es zu dieser Einschätzung? Wieso wird soetwas derart verallgemeinernd selbst dann an uns geantwortet, wenn mittlerweile ganz oben auf der Homepage darauf hingewiesen wird, daß unsere Gemeinschaft nichts für Leute ist, die nicht gerne schriftlich mit Leuten im Kontakt bleiben. Ein wenig wirkt es auf mich so wie einer ausdrücklich vegetarisch auftretenden Gemeinschaft, die an prominenter Stelle darauf hinweist, daß nur Vegetarier mitwohnen dürfen vorzuhalten, es sei ja ungesund sich vegetarisch zu ernähren. Klar, die Erdnußmethode ist derzeit weit unbekannter als Vegetarismus. Für manche offenbar regelrecht undenkbar, es dringt einfach nicht in ihr Bewußtsein vor, auch wenn es hundertmal auf der Homepage stünde. Es findet sich keine bekannte Denkschublade.

Was ist denn Gemeinschaft zwischen Menschen, wenn nicht geistiger Austausch, geistige Verbundenheit? In welchem Zustand befinden sich Menschen, die "echten Kontakt" vor allem dann erleben, wenn sie anderen körperlich begegnen? In welchen Erfahrungen fühlen sie sich wohl sinngemäß zuhause? In körperlichen Erfahrungen wie Körpergerüchen, die dann "intuitiv" zu Sympathieempfinden führt? Es wären wohl eher solche körperlichen Empfindungen, die uns davon abhalten andere Menschen wirklich unmittelbar kennenzulernen, auch wenn Menschen, die die Orientierung an solchen körperlichen Faktoren stark gewohnt sind genau das Gegenteil zu behaupten neigen.

Eine Gemeinschaft, die auf Geistigem, auf Begegnung von "Sein" beruht, baut darauf auf. Es zerfällt wegen späteren körperbasierten Empfindungen nicht zu Staub. Es ist dafür auch nicht bedeutend, ob jeder, der diese Gemeinschaft teilt jemals körperlich an einem bestimmten Ort war. Aber es gibt einen solchen Ort, bei uns momentan sogar mehrere, und diese Orte dienen wieder maßgeblich der Freiheit, die sich Geistigem hinwendet. Die Lebensorte, an denen körperlich gewohnt werden kann, sind eine Ergänzung der eigentlichen Erdnußgemeinschaft, die sich vor allem schriftlich in Wahrhaftigkeit begegnet.

3.1. Welche Räume werden gemeinschaftlich genutzt?

Dies wird mit den Hausbewohnern vereinbart. Gemeinschaftsräume gehören auf jeden Fall dazu. Je nach gewünschter Immobilie (Stadt- oder Gutshaus) können sich verschiedene Absprachen ergeben. Im Gut werden auf jeden Fall Küche und Bad gemeinschaftlich genutzt.

3.2. Gibt es Nutzungspläne für die gemeinsam genutzten Räume?

Unabänderliche Nutzungspläne gibt es nicht. Jeder darf die Räume jederzeit nutzen. Es können sich allgemeine oder individuelle Absprachen ergeben, so dass zum Beispiel in Ruhe ungestört gekocht werden kann.

3.3. Worauf legt ihr beim Zusammenleben besonders wert?

Wir orientieren uns bei unserem Zusammenleben am Win-Win-Prinzip - möglichst alle Seiten profitieren von einem Arrangement. "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu" deuten wir auf der Beziehungsebene. "Das man dir tu" ist also eher die Rücksicht auf individuelle Vorlieben und Empfindungen im Rahmen der Gemeinschaftswerte des anderen. Es bedeutet nicht, daß ich jedem Vanillekekse ausgebe, weil ich selbst Vanillekekse sehr mag.

Wir möchten gut zueinander sein, einander stets offen betrachtend begegnen und orientieren uns in unserem Zusammenleben an den Geboten der Nächstenliebe. Es ist uns ein Anliegen, dass die Menschen bei uns in Freiheit leben können. Freiheit bedeutet für uns nicht, dass man jederzeit tun kann, worauf man gerade Lust hat. Freiheit bedeutet bei uns, sich frei von äusseren und inneren Zwängen zu machen und sich auf diese Weise frei entscheiden zu können, womit man sein Leben verbringen möchte. Die Freiheit des Einen hört dort auf, wo er anfängt Andere in ihrem Dasein und Tun zu beeinträchtigen. Unser Zusammenleben wird von gegenseitiger Rücksichtnahme getragen. Es ist uns wichtig, dass respektvoll, offen, sachlich und direkt miteinander kommuniziert wird. Entstehen Probleme mit anderen Bewohnern, so müssen diese miteinander zeitnah im Sinne der von uns angewandten "Erdnuss-Methode" auf schriftlichem Weg gelöst werden. Von diesen Problemen betroffene Bewohner müssen sich an der schriftlichen Klärung beteiligen.

Wir mögen keine Intrigen, ebensowenig mögen wir klüngelhafte Gruppenbildung und taktierende Macht- und Egospiele z.B. aus einem Weltbild wonach man andere Menschen diskret dahin lenken müsse, wo man sie selbst haben möchte, weil gutes Zusammenleben nur auf Basis von Lügen und Verschweigen möglich sei. Wir haben uns der Ehrlichkeit und Offenheit verpflichtet und gestalten unser Zusammenleben entsprechend. Probleme und Fragen des gemeinschaftlichen Zusammenlebens müssen mit der ganzen Gemeinschaft besprochen werden.

3.4. Seid ihr Regelfetischisten?

Eigentlich nicht. Gründungsgedanke war Lebensbedingungen zu schaffen, in denen sich jeder frei entfalten kann. Allerdings müssen auch wir feststellen, daß es einander widersprechende Bedürfnisse gibt und versuchen mit Grenzziehungen unsere ursprüngliche Ausrichtung beizubehalten, die nicht dem Gemeinschaftsansatz vieler anderer Wohnprojekte entspricht.

Regeln sind immer eine Verlegenheitslösung. Hier sollen sie vor allem zeigen was uns wichtig ist und was wir nicht wollen. In der Umsetzung bemühen wir uns weitgehend um eine menschliche und verständnisvolle Praxis, dennoch kommen wir anscheinend in manchen Fällen auch nicht um harte Maßnahmen herum. Und wenn wir auf die unpassenden Leute schon im Vorfeld unfreundlich wirken, ist das durchaus gewollt. Allen kann man es eh nicht rechtmachen.

3.5. Ich mag Musik und tanze auch gerne. Ist dies bei euch möglich?

Zusammentreffen und Beisammensein unserer Gemeinschaft sollen von leisen Tönen und inhaltlich sinnvollen Gesprächen geprägt sein. Geniesser lauter Musik sind dazu angehalten, Kopfhörer zu benutzen. Wer gerne Party macht, kann das dörfliche oder städtische Veranstaltungsangebot nutzen und sich dort bei Musik und Tanz austoben. Hausmusik oder gemeinschaftlich organisierte Feste bedürfen der Zustimmung. Wenn du ein Instrument spielst, dann teile uns dies mit und wir schauen, wie wir eine Lösung finden können.

3.6. Ich lege viel Wert auf meine Privatsphäre, möchte aber auch gemeinsam mit anderen Leuten zusammenleben. Geht das bei euch?

Die Fähigkeit, sich alleine sinnerfüllend zu beschäftigen und nicht ständig Menschen um sich herum zu brauchen, schätzen wir sehr hoch ein. Individuelle und abschliessbare Rückzugsräume sind bei uns für diejenigen, die solche Räume wünschen, selbstverständlich. Du musst nicht täglich mit den anderen Bewohnern zusammenhängen, du kannst so viel Zeit alleine verbringen, wie du möchtest. Lediglich die Teilnahme an der schriftlichen Gemeinschaftskommunikation ist verpflichtend. Getroffene Absprachen sind unbedingt einzuhalten.

3.7. Ich möchte nicht, dass meine Gespräche heimlich aufgenommen oder gefilmt werden. Kann ich mich bei euch davor schützen?

Wir möchten uns sicher sein können, dass das, was in der Gemeinschaft passiert, auch in der Gemeinschaft bleibt. Auch allgemein bereitet es uns großes Unbehagen wie viele Menschen mittlerweile elektronische Geräte mit eingebauten Mikrofonen, Kameras, etc. mit sich herumtragen, während sie gesellig mit anderen Menschen beisammen sind oder über etwas reden. Wir wehren uns grundsätzlich gegen solche von Staaten und Hackern zentral steuerbare Überwachungsinfrastruktur in unserem Lebensbereich. Es kann nicht sein, daß kaum Gespräche geführt werden können, ohne daß irgendein Gerät mit eingebautem Mikrofon dabei ist.

Deshalb sind in Gemeinschaftsräumen Smartphones, Smartwatches, Tablets, Laptops mit Aufnahmefunktion und vergleichbare Geräte, die dazu dienen können, unbemerkte Aufnahmen zu machen, strikt untersagt. Geräte, bei denen sich der Akku nicht entfernen lässt, müssen im Haus in schalldichten Boxen transportiert werden. Lediglich in persönlichen Räumen ist die Verwendung solcher Geräte erlaubt, wenn dort keine Mitmenschen per Mikrofon oder Kamera aufgenommen werden können. Bei Zuwiderhandlung oder "Vergessen" sind empfindliche Strafmaßnahmen möglich wie z.B. der sofortige Rauswurf eines Besuchers.

3.8. Was passiert, wenn jemand ausserhalb der Gemeinschaft über Dinge lästert, die in der Gemeinschaft passiert sind?

Damit eine stabile Gemeinschaft entstehen kann, müssen sich die Mitglieder darauf verlassen können, dass alles, was in der Gemeinschaft passiert, auch in der Gemeinschaft bleibt. Tratsch und indiskrete Plaudereien mit Aussenstehenden, also zum Beispiel Dorfbewohnern, können je nach Umstand den Ausschluss aus dem Projekt zur Folge haben. Für auswärtige Unterbringung hat der ausgeschlossene Teilnehmer selbst zu sorgen. Die Erfahrung lehrt uns, dass wir in diesem Bereich keine Toleranz walten lassen können. Fast niemand möchte in einem Schaukasten leben. Wir haben wiederholt erlebt, wie schädlich es für eine Gemeinschaft sein kann, wenn mangelnder Schutz der Privatsphäre in der Gemeinschaft das Vertrauensverhältnis zerrüttet. Wir wollen Menschen einen vertrauensvollen und sicheren Lebens- und Rückzugsraum bieten.

Fragen danach, wo bei uns im Detail die Grenzen liegen, beantworten wir gerne auch erschöpfender.

3.9. Kann man sich bei euch auf gemachte Ankündigungen von Mitbewohnern verlassen oder ist man verlassen, wenn man das annimmt?

Es ist uns sehr wichtig, daß Teilnehmer nur Ankündigungen oder Versprechen machen, daß sie nur gemeinschaftliche Aufgaben übernehmen, wenn sie sie dann auch erfüllen. Wir haben immer wieder erlebt, daß einzelne Mitbewohner ankündigten etwas zu tun und damit bewirkten, daß diese Sache kein anderer erledigte. Wenn sie es dann selbst auch nicht tun, tut es niemand. Solche Ankündigungen ohne zeitnahe Erledigung (oder eben entsprechend eines genannten Zeitrahmens) haben sich immer wieder als sehr gemeinschaftsschädlich erwiesen. Deswegen betrachten wir es als Verfehlung etwas anzukündigen und dann nicht zu tun oder umgehend allen mitzuteilen, wenn etwas dazwischengekommen ist.

3.10. Sind bei euch ständig Besucher im Haus? Wie lange wohnen Teilnehmer im Schnitt bei euch?

Wir mögen es Beziehungen zu anderen Menschen langfristig wachsen zu sehen. Wir sind eher keine Gemeinschaft, in der ständig Besucher ein und ausgehen und das von der Gemeinschaft als "neue Impulse erhalten" oder Belebung empfunden wird. Uns zieht es eher zur Vertiefung von bestehenden Kontakten, zu einem gemeinsamen Wachstum, einem "einander blind kennen". Besucher, die einige Wochen dableiben mögen Impulse mitbringen, aber wozu? Das ist ein wenig so als würde man in einer "Wahlfamilie" immer nur Eier aufschlagen, statt den Kuchen fertigzubacken. Irgendwann nach dutzenden Besuchern wiederholt sich vieles, es wird langweilig. Oft spielt immer wieder erheblicher Einfluß der Konsumsekte und ihrer vielen Multiplikatoren auf das Weltbild der Besucher eine große Rolle und ehe man Anfänge einer gemeinsamen Sicht der Dinge entstehen können, sind sie schon wieder weg. Teilnehmer leben meistens mindestens mehrere Jahre bei uns, wenn sie einen Draht zu unserem Lebensansatz fanden. Durch vorangehendes schriftliches Kennenlernen reduzieren wir die Anzahl der Besucher vor Ort auf diejenigen mit nicht nur oberflächlichem Interesse.

3.11. Bekomme ich Hilfe, wenn ich der Unterstützung bedarf (z.B. Arztfahrten, Behördenbesuche, Einkäufe bei Krankheit, Flicken kaputter Fahrradreifen)?

In unserem Zusammenleben orientieren wir uns am Gebot der Nächstenliebe. Auch Selbstbestimmtheit ist uns wichtig. Wir möchten einander auch in lebenspraktischen Dingen beistehen. Schildere uns am besten, was du nicht gut alleine hinbekommst und was du besonders gut kannst. Wir versuchen gemeinsam mit dir eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten gut ist.

3.12. Kann man bei euch pharmaziefrei leben?

Wir fühlen uns aus unserem Verständnis christlicher Lehren weltanschaulich nicht an pharmazieartige Lehren gebunden (Hintergrundartikel dazu: pharmakeia). "Pharmazie" verstehen wir dabei allgemein als irgendeine Art von Lehre, die davon ausgeht, der menschliche Körper sei etwas, das durch äußerliche Eingriffe in Körperabläufe manchmal "geheilt" werden müsse. Hierbei steht es, ähnlich in der allgemeinen Frage eines christlichen Selbstverständnisses, jedem Bewohner frei für sich selbst zu entscheiden, wie er dazu persönlich stehen möchte.

Wesentlich an diesem Punkt ist bei uns: Wir lehnen eine zeitgeistige Herrschaft eines "pharmazeutischen Weltbildes" an unserem Lebensort ab. Wer z.B. "Schulmedizin" oder auch speziell "Psychiatrie" als besonders kritischer, das Menschsein in seinem Kern betreffende Pharmazielehre kritisch gegenübersteht, der kann erahnen, welche Schwierigkeiten ein Abweichen von diesem Mainstream mit sich bringen kann. Daß es z.B. auch geradezu unmöglich ist irgendwo ein Umfeld von Pflege oder auch nur Unterstützung zu finden, das nicht massiv zur Anwendung der "Segnungen" derartiger Ideologie drängt. Daher kann ein fortgesetztes Drängen von Mitbewohnern hin zu Praktiken derartiger Ideologie oder gar eine Anrufung irgendwelcher gemeinschaftsexterner Stellen zu derartigen internen Situationen ein Ausschlußgrund sein.

3.13. Seid ihr eine christliche Lebensgemeinschaft?

Um dieses Thema gab es gegenüber uns schon immer so einige Irritationen bei Leuten, die mit uns Kontakt aufnahmen. Wir hatten von Anfang an bewußt darauf verzichtet auf dieser Homepage eingehender religiöse Fragen zu verhandeln. Im Jakobgut spielen solche Dinge einfach keine sehr gemeinschaftsbildende Rolle.

Wie z.B. in FAQ-Punkt 1.2. benannt kommt es für uns darauf an, ob jemand, der bei uns wohnen wollte bestimmte Wertvorstellungen teilt, unabhängig von irgendwelchen umfassenderen "Bekenntnissen" (z.B. einem Bekenntnis zu Jesus Christus). Das Jakobgut ordnete sich selbst aber auch von Anfang an als christliches Gemeinschaftsprojekt ein. Genauso verstand sich die Jakobgutgemeinschaft von Anfang an als eine Gemeinschaft deren einzelne Bewohner sich nicht selbst als Christ verstehen müssen.

Solche auf Außenstehende vielleicht befremdlich wirkende Ambivalenz klingt auf dieser Homepage auch schon bereits längere Zeit im Punkt "Worte der Oadier im Jakobgut" an, dort dann wie erwähnt ersteinmal nur bezogen auf die Oadier im Jakobgut. Um im Jakobgut mitzuleben, muß auch niemand ein Oadier sein. Mittlerweile finden sich Erörterungen zu etlichen religiösen und spirituellen Ansichten in unserem Forum http://forum.oadien.de wo auch von jedermensch zu soetwas das Gespräch gesucht werden kann.

Diese Ausgangslage bringt immer wieder Leser dazu manche Erwartungen oder auch Befürchtungen uns gegenüber zu haben, die jedoch in unserem Fall nicht zutreffen. Hier sollen einige besonders häufige wenigstens kurz klargestellt werden:

A.) Wir neigen zu der Auffassung, daß der in der Bibel so genannte "Leib Christi" (= alle Menschen, die Christen sind und ihre seelische und schicksalhafte Verbundenheit im Geist Gottes) die einzige wahre Kirche bildet. Wir stehen in keiner uns strukturell-organisatorisch unterordnenden Verbindung mit irgendwelchen christlichen menschlichen Organisationen, von denen u.a. auch einige große (oft unter Einfluß weltlicher Herrscher stehende) sich selbst anmaßend als "Kirche" bezeichnen. Deren Sitten, Spezialsprache, Symboliken, Menschenhierarchien, Lehransichten, Feiertage, Baukultur, Liturgien, generell der Umstand irgendwelcher veranstalteter "Gottesdienste", sollten nicht auf uns oder das Christentum als solches projiziert werden, das geht in vielen Punkten schief und trifft nicht das, was bei uns tatsächlich vorgefunden würde und das in oft wohl recht weitgehenden Ausmaß. Viele dieser Gepflogenheiten sind christlich in dem Sinne, daß manche Christen sie pflegen, jedoch nicht in dem Sinne, daß solche Sitten alle pflegen würden, die Christen sind. Letzteres zu verstehen ist sehr bedeutsam, wenn das Christentum von jemandem wirklich verstanden werden soll.

Z.B. TV-Nachrichtenansage: "Die Christen begehen heute das Osterfest" vs. reale biblische Lehre, die solche Praktiken offenläßt: Röm 14,6

Gott (bzw. Christus) lenkt seinen Leib direkt (eigenes Erkennen aus Gottes Geist ist der "Fels", auf den die wahre Kirche gegründet ist, Petrus als Mensch erkannte in Mt 16,16 aus diesem Geist und in Vers 22 wiederum nicht) und bedarf dazu keiner menschlichen Organisationen. Echte Ortsgemeinden existieren fast gar nicht mehr, da christliche Organisationen die biblische Lehre auf die eine oder andere Weise zu eingeengt mittels ihrer menschlichen Strukturen den Menschen aufdrücken, die sich ihnen unterstellen. Dies stellt nach unserem Bibelverständnis ein "Werk des Fleisches" dar (Gal 5,20 und ergä. z.B. Ti 3,9-11; 1. Tim 1,3-7+6,3-5) und ist somit aus Sünde. Im Ergebnis handelt es sich bei den Treffen und Gruppen solcher Organisationen, die diese selbst gerne als "Gemeinde" oder "Kirche" bezeichnen, um Sekten, deren Mitglieder jedoch prinzipiell als Christen zu betrachten wären, welche auch Teil der wahren Kirche sind, jedoch nicht wegen der Mitgliedschaft in derartigen Menschensekten, Gruppen, die die Ansicht vertreten, es könne mehr als eine echte christliche Gemeinde an einem geografischen Ort geben.

B.) Wir neigen zu der Auffassung, daß in Dingen dessen eigener Weltanschauung das Gewissen des einzelnen Menschen, des Bewohners ausschlaggebend ist, denn "Alles, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde." (Röm 14,23). Strukturen weltanschaulicher Unterwerfung können daher nur aus durchweg freiwilliger Anerkennung heraus im Guten wirken (z.B. eigene Ansicht, daß ein anderer diese Dinge besser erkennt als man selbst) und bergen anderenfalls enormes Abgrundpotenzial, wie auch oft beobachtet werden kann.

Wir legen selbst Wert darauf, daß Menschen, die mit uns wohnen keiner dumpfdösigen Pseudomissionierung (also im Grunde Gotteslästerung) ausgesetzt werden (was wohl allgemein oft befürchtet wird, wenn es um den Kontakt zu Menschen geht, die sich selbst als Christen vorstellen - gefährlich!).

C.) Wir neigen zu der Auffassung, daß es ein tragisches aber sehr verbreitetes Mißverständnis darstellt, das Christentum sei eine Gesetzesreligion, in der es darum gehe irgendwelche Regelkataloge zu befolgen, so wie Menschen menschliche Staatsgesetze und Regeln befolgen. Selbst Menschen, die sich selbst als Christ verstehen, verbreiten soetwas häufig oder meinen soetwas bei uns vorzufinden - völlig falsch: "Ihr alle, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, seid von Christus abgefallen und der Gnade verlustig geworden." Gal 5,4

Eventuell bei uns geltende Regeln beziehen sich auf das Gemeinschaftsleben im Jakobgut, nicht auf "gute oder böse Weltanschauungen" an sich.

Obstgarten
 

Finanzen

4.1. Muss ich eigenes Kapital in die Projekte einbringen?

Nein, du musst kein Kapital einbringen, du musst auch keinen Genossenschaftsanteil oder dergleichen erwerben. Wenn du geldfrei leben möchtest ist das prinzipiell möglich. Ein Anteil am Erhalt der Gebäude wird bei uns standardmässig in Form von Arbeitsleistung erbracht. Auf Wunsch kannst du dich auch mit Devisen (Geld, etc.; prinzipiell sozialhilfeverträglich) freikaufen. Von den Verbrauchskosten bezahlst du nur, was du auch tatsächlich verbrauchst und nicht selbst organisierst.

4.2. Worüber finanziert ihr euch als Gemeinschaft? Was bedeutet "geldfrei wohnen" bei euch?

Es sind so viele Devisen (Geld, etc.) vorhanden, wie von den Gemeinschaftsmitgliedern freiwillig oder in Form von sonstigem Tausch oder Freikaufszahlungen eingebracht wurde. Es gibt verschiedene zweckgebundene Töpfe, die unterschiedliche getrennt voneinander agierende Wirtschaftsbereiche darstellen.

"Geldfrei wohnen", juhu! "All you can eat"? "Nie wieder etwas tun"? Ab und zu kommt offenbar etwas dieser Art bei Lesern an. "Doch nicht, das ist ja wie in einer Lockreklame!" Es mag so wirken, wenn jemand aus heutigen Durchschnittslebensverhältnissen soetwas liest. Es geht beim geldfreien leben nach unserem Ansatz jedoch nicht darum alles gegenleistungsfrei geschenkt zu bekommen, sondern darum, nicht davon abhängig zu sein Geld erwirtschaften zu müssen. Und das ist bei uns bezogen auf das Wohnen möglich, da man bei uns wohnen kann ohne Geld zu zahlen. Das setzt voraus, daß derjenige dann auch nichts verbraucht, für das wir externe Lieferanten in Devisen bezahlen (z.B. Strom, Leitungswasser, Heizung (siehe FAQ-Punkt 2.7.). Detail: Anschlußgebühren legen wir im Sinne möglicher Geldfreiheit anteilig auf den Verbrauch um. Wer nichts verbraucht, hat daran also keinen Anteil. Wer wenig verbraucht nur einen geringen. Und ob derjenige sich auf einem Stück unseres Landes erfolgreich selbst mit Nahrung versorgt oder vielleicht welche kauft ist eine andere Frage, die mit dem Angebot bei uns geldfrei zu wohnen so nichts zu tun hat, sondern mit persönlichem Wirtschaften. "All you can eat" gibt es tatsächlich in manchen Gemeinschaften (und da ist dann öfters eine Miete, umfangsreichere betriebliche Mitarbeit oder eine Vergemeinschaftung von Privateigentum fällig, von der das finanziert wird), bei uns aber nicht. Sicher, wohnen ohne Strom oder holen von Wasser aus einem Brunnen (siehe z.B. auch die ca. 3km entfernte Quelle Bad Linda) wirkt auf manche Deutsche wie ein Witz oder eine Art Lockangebot mit unmöglichen Klauseln. Aber das sieht nach Maßstäben der Selbstversorgerszene völlig anders aus, an die sich dieses Angebot ursprünglich vor allem richtete. Uns ist aus viele Gesprächen gut bekannt, daß Menschen, die überlegen Selbstversorger zu werden sich oft fragen, wo sie völlig geldfrei wirtschaften könnten. Vor allem an diese richtet sich unser Angebot, welches so eben knapp formuliert lautet: "Bei uns!"

4.3. Wie hoch ist die Miete? Kann ich Miete durch Arbeitsleistung kompensieren? Wie muss dann meine Arbeitsleistung ausfallen?

Mieten gibt es bei uns nicht. Die Höhe eventueller ersatzweiser Freikaufszahlungen von der Mittätigkeit im Wirtschaftsbereich "Gebäudesubstanzerhaltung" (Reinigung ist nicht Teil dieses Topfes) wird individuell vereinbart und hängt auch vom individuellen Wohnraum ab. Die Höhe dieser Zahlungen (Version Geldzahlung) ist prinzipiell sozialverträglich. Verbrauchskosten werden prinzipiell verursachergerecht verteilt. Besprich dies am Besten mit uns, dann sagen wir dir, was du in welchem Umfang dafür tun kannst.

Der Zweck des Ortes ist, von Weltlichem eher abgewandten Menschen die Möglichkeit zu eröffnen sich vor allem ihrem Inneren zu widmen. Es geht eher darum Raum zu bieten, der im Rahmen unserer Werte mit möglichst wenig anderen Zwängen verbunden ist. In anderen Projekten, steigern sich mitunter die materiellen Ansprüche mehr und mehr und so auch der Zeitaufwand und Streß internen Wirtschaftens. Darin liegt eine Gefahr in ungute Weise mit dem weltlichen Umgebungsgeist wegzudriften vom eigentlichen Ziel hin zu einer Ausrichtung, die wieder viel ablenkende Beschäftigung festschreiben würde.

Derzeitige Richtwerte für 2021 (Normalzimmer Stadthaus) sind 2,5 Stunden Bringschuld pro Woche anspruchsvollerer Tätigkeit (z.B. Wand mit Mörtel verputzen - das ist nur ein Beispiel, nicht jeder muß alles entsprechend gut können) oder 5 Stunden Bringschuld leichterer Tätigkeit (z.B. Handlangertätigkeit). Dauerhaft garantierte Maximalwerte sind 5 und 9 Stunden pro Woche.

Bringschuld bedeutet, daß die Haltung demgegenüber keine sein sollte, die darauf hinausläuft sich von Gemeinschaftsverantwortlichen stets anflehen zu lassen doch mal etwas beizutragen. Üblicherweise zählen wir diese Stundenwerte nicht, sie haben daher überwiegend keine Präsenz im Zusammenleben vor Ort. Wenn jedoch Gemeinschaftsverantwortliche den Eindruck bekommen haben, es ist in einem Einzelfall sinnvoll, dann haben sie das Recht die Stunden zu zählen und nachzuprüfen. Dabei geht es auch darum, inwieweit erkennbar ist, daß jemand die Gemeinschaft aus eigenem Antrieb mitträgt, statt vor allem (ungeistige, liebesferne) persönliche Vorteile oder z.B. Spielräume zur Gegenfinanzierung persönlicher Süchte im Blick zu haben.

Eher theoretische Klauseln zu unserer Absicherung (wir wollen verbindlich sein, das dient der Absicherung aller): Wer Teile dieser Bringschuld nicht engagiert erbringt, der schuldet den fehlenden Rest des individuellen Anteils an der Mittätigkeitsbringschuld an der Gebäudeerhaltung in Devisen (Geld, etc.). Viele Tätigkeiten können je nach vorheriger Vereinbarung als Zeit abgerechnet werden oder ohne Zeitdruckfaktor als ergebnisorientierter Stundenwert (z.B. einen Haufen Bauholz auf den Dachboden schaffen für 10 Stundenwerte anspruchsvollerer Tätigkeit), egal wann es getan wird oder wieviele Pausen gemacht werden. Es handelt sich dabei jeweils um Tätigkeiten, die im Rahmen des gemeinsamen zweckgebundenen Wirtschaftstopfes "Gebäudesubstanzerhalt" im Auftrag der Gemeinschaft erfolgen und zwar in einer Art, die nicht auf tolerierten oder ungewollten Pfusch oder zu große Zeitschinderei hinausläuft, sondern zur Zufriedenheit der Gemeinschaftsverantwortlichen erfolgt.

Diese Stundenwerte würden über die Zeit hinweg überwiegend stark unregelmäßig abgerufen, je nach Bedarf und Vereinbarkeit. Es ist nicht immer gleich viel zu tun, manchmal gar nichts (Idealzustand). Diese Werte sind grundsätzlich nicht aufrechenbar mit selbstgewählten oder zweckfremden Tätigkeiten ohne entsprechende vorherige Zustimmung von Seiten der Gemeinschaftsverantwortlichen. Private Sondervereinbarungen unter Gemeinschaftsbewohnern sind möglich, etwa ein Tausch geernteter Selbstversorgungsnahrung gegen die Übernahme von Bringschuld zum Gebäudeunterhalt.

4.4. Wenn ich alt oder krank werde und die Arbeitsleistung nicht mehr erbringen kann, aber auch kein Geld habe, um mich freizukaufen: Was passiert dann?

Wir erkennen, daß auch ein Selbstversorgerprojekt hier Verantwortung übernehmen sollte und überlegen grob in Richtung einer Lebensmittätigkeitsdauer. Aktive Mitwirkungszeiten in anderen Selbstversorgergemeinschaften würden im Einzelfall möglicherweise auch anerkannt. Diese Frage einer "Rentenpraxis" von Selbstversorgergemeinschaften spielte im Alltag bei uns bisher allerdings keine große Rolle, weswegen es bisher dazu auch kein ausgefeiltes Konzept gibt.

Blick auf das Dorf


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